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Donald Trump diskutiert nach Amokläufen mit ESA über gewalttätige Spiele

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Die Präsidentschaft von Donald Trump hat schon so einige kuriose Veränderungen mit sich gebracht. Seit dem Amoklauf aus jüngerer Zeit an einer High School in Florida steht Trump einer neuen Waffen Diskussion gegenüber. Er möchte das Problem nun am Schopf greifen und die bösen, bösen Gamer mal unter die Lupe nehmen. Dafür hat er ein Treffen mit Vertretern aus der Videospielindustrie angekündigt, ohne diese vorher einzuladen. Nach einigen Unstimmigkeiten mit der Entertainment Software Association (kurz: ESA) ist es nun zu einer Einigung gekommen.

Treffen am 08. März 2018 im Weißen Haus

Das Treffen zwischen Donald Trump und den Vertretern der ESA soll am kommenden Donnerstag stattfinden. Der Fokus wird dabei auf gewalttätigen Videospielen liegen. Donald Trump sieht diese nämlich als große Ursache für Amokläufe in den USA. Unter anderem möchte er in dieser Lobbygruppe über die Kontrolle von Spielen mit Waffen diskutieren. Es soll über die Waffengewalt und entsprechende Gesetze debattiert werden. Mitglieder der ESA sind unter anderem Electronic Arts, Ubisoft oder Take Two, die allesamt diverse erfolgreiche Shooter und Waffenspiele produzieren, sowie die Ausrichter der E3, der größten Videospielveranstaltung der Welt.

Amoklauf in Florida als Auslöser

Wie zu Beginn erwähnt, ist der Amoklauf in Florida Anfang des Jahres der Auslöser für diesen Schritt seitens Trumps. Bei dem Amoklauf an der amerikanischen High School kamen 17 Menschen ums Leben. Donald Trump hatte danach vorgeschlagen, die Lehrer an Schulen Waffentrainings zu unterziehen und mit noch mehr Waffen auszustatten. Außerdem seien nach ihm Filme, Videospiele und das Internet unter anderem Schuld daran, dass so etwas nach wie vor in Amerika passiere. Er äußerte sich dazu mit »Gewalt in Videospielen formt die Gedanken junger Menschen«.

Unsere Meinung zur Waffengewalt in Amerika

Videospiele (sowie Filme und das Internet) sind ein weltweites Medium, das in vielen verschiedenen Ländern etabliert ist. Amerika hat die höchste Amokläuferquote überhaupt. Das Problem ist eher, dass in den USA jeder eine Waffe besitzen kann und die meisten auch eine besitzen und diese ständig bei sich tragen. Das sorgt dafür, dass die Waffengewalt entsprechend höher ist. Trumps Vorschlag, die Menschen mit einfach noch mehr Waffen auszustatten, ist demzufolge alles andere als förderlich. Ein ähnliches Statement gab ESA ebenfalls dazu ab:

Videospiele werden weltweit genossen. Zahlreiche Behörden und angesehene wissenschaftliche Studien haben keine Verbindung zwischen Spielen und Gewalt im echten Leben festgestellt. Wie alle Amerikaner sind wir über die Waffengewalt in den Vereinigten Staaten beunruhigt. Videospiele sind aber schlichtweg nicht das Problem. Unterhaltung wird weltweit konsumiert, aber die USA haben ein exponentiell höheres Niveau an Waffengewalt als jede andere Nation. Das bevorstehende Treffen im Weißen Haus, an dem die ESA teilnehmen wird, bietet die Gelegenheit zu einem sachlichen Gespräch über die Bewertung von Videospielen, das Engagement unserer Branche für Eltern und die Tools, die wir bereitstellen, um informierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Das Problem bei der Waffengewalt in Amerika liegt also wohl kaum an der Spieleindustrie, sondern viel mehr an dem Bildungssystem, dem Waffensystem und der teilweise hohen Arbeits- und Unzufriedenheitsquote. Die Gewalt in Videospielen ist dafür kein Auslöser, wie wir im nachfolgenden Video deutlich gemacht haben:

Treffen mit der NRA

Um dieses Thema weiter zu diskutieren, hat Donald Trump sich bereits vorab mit der National Rifle Association (kurz: NRA) getroffen und das Rating-System mit ihnen überarbeitet. Demnach soll es nun Hinweise auf Mikrotransaktionen beim Waffenkauf geben. Der legale Waffenkauf soll erst ab 21 Jahren möglich werden und für potenzielle Käufer mit psychischen Krankheiten zukünftig erschwert werden. Eine Untergruppe der Lobby, die ESRB, ist zuständig für die Alterskennzeichnung auf Verpackungen von Spielen. Fest steht aber auch, dass Donald Trump keine Waffenkontrolle möchte. Insgesamt gibt es in den USA keine Mehrheit für schärfere Waffengesetze.

Was denkt ihr über diese neu angestoßene Videospieldebatte? Wir haben Donald Trump bisher als sehr launischen Präsidenten kennengelernt, der oft seine eigene Position ändert. Lasst uns gerne eure Meinung dazu in den Kommentaren wissen.

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